Erst im vergangenen Jahr wurde das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20) der Rosenbauer Group beschafft. Das auf einem MAN-Fahrgestell aufgebaute Löschfahrzeug dient der Feuerwehr Remagen als sogenanntes „Erstangrifffahrzeug“, insgesamt neun Einsatzkräfte und ein umfangreiches Equipment zur Bewältigung aller Einsatzlagen, insbesondere von Brandeinsätzen und für technische Hilfeleistungen finden an Bord Platz.
Nun haben die Angehörigen der Feuerwehr Remagen das Fahrzeug in rund 600 Arbeitsstunden umgebaut und es mit einem selbstentwickelten Aggregat ausgestattet, das ein Schweben des LKW ermöglicht. Alle Räder und Achsen, bisher notwendig für die Mobilität des Einsatzfahrzeugs konnten demontiert werden. Einheitsführer Alexander Krahe freut sich über die neuen Möglichkeiten das HLF 20 in Zukunft noch besser einsetzen zu können „mussten wir in der Vergangenheit stets Rücksicht auf den Verlauf von Straßen nehmen, können wir ab sofort mit unserem HLF 20 ‚einfach geradeaus‘ die Einsatzstelle anfahren. Wir müssen keine Rücksicht mehr auf die Beschaffenheit des Untergrundes nehmen und ‚überfahren‘ jeden noch so unebenen Boden. Das ermöglicht uns wesentlich schnellere Einsatzreaktionszeiten, auch können wir so zu Einsatzstellen gelangen, die wir bisher nicht anfahren konnten.“ So ist es mit dem HLF 20 jetzt möglich, auch Einsätze auf dem Rhein wahrzunehmen, bisher benötigte man hierzu ein Lösch- oder Mehrzweckboot. Auch im Rahmen der überörtlichen Hilfeleistung wird die Feuerwehr Remagen wohl häufiger angefordert werden, schließlich können auch Einsatzstellen auf der gegenüberliegenden Rheinseite in wenigen Minuten erreicht werden, ein Übersetzen mit einer Fähre ist nicht mehr notwendig.
„Können bisher ‚Flughöhen‘ von rund zwei Meter erreicht werden, so beabsichtigen wir durch eine stetige Weiterentwicklung unseres zum Patent angemeldeten Antriebs, im kommenden Jahr das HLF bis zu hundert Meter hoch aufsteigen zu lassen. So könnten wir andere teure Fahrzeuge wie die Drehleiter mittelfristig ersetzen und so noch Geld einsparen“ gibt Alexander Krahe einen Ausblick auf die weiteren Pläne der Feuerwehr Remagen.
In den kommenden Wochen führen die Einsatzkräfte das umgebaute Fahrzeug den Einheiten der Stadt Remagen (Feuerwehr Oberwinter, Feuerwehr Kripp, Freiwillige Feuerwehr Oedingen – Rheinland, Feuerwehr Unkelbach und der Feuerwehr Rolandswerth) vor. Auch die befreundeten Feuerwehren der angrenzenden Kommunen, Feuerwehr Stadt Unkel, Feuerwehr Sinzig, Feuerwehr Bad Neuenahr und Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef zeigen sich bereits interessiert an dem neuartigen Konzept aus der Römerstadt.
Wir möchten uns beim Tüv Rheinland und der Kreisverwaltung Ahrweiler bedanken, nur durch den engagierten Einsatz der Mitarbeiter konnten die Umbauten des HLF 20 abgenommen, das Fahrzeug für den Straßenverkehr zugelassen und die Fahrerlaubnisse der Maschinisten zum Führen des nun nicht mehr zweispurigen Kraftfahrzeugs umgeschrieben werden.
-LA-