„Abgestürzter Pkw im Waldgebiet am Steinbruch in Unkelbach. Mindestens eine verletzte Person. Die Einheiten Unkelbach und Oberwinter sind alarmiert.“
So klang die erste Meldung, die die ausgerückten Feuerwehrfrauen und -männer am Samstag morgen erreichte. In einem solchen Fall ist es wichtig schnell am Einsatzort zu sein und sich erst mal einen Überblick über die Lage zu verschaffen.
Liegt das verunfallte Fahrzeug bereits am Ende des Hangs, oder droht es weiter abzurutschen? Wie viele Personen sind im Fahrzeug und welche Verletzungen haben sie sich zugezogen? Der Brandschutz während der Rettungsmaßnahmen muss gewährleistet sein, woher nehmen wir also das Löschwasser? Wie kommen die Rettungskräfte und das benötigte Material schnell an die Unfallstelle und wie kann man die Verunfallten zügig unter Berücksichtigung der patientengerechten Rettung aus Ihrer Lage befreien? Alles offene Fragen die dem zuständigen Einsatzleiter noch auf der Anfahrt durch den Kopf gehen.
Zeitgleich in Remagen:
„„Ein Feuerwehrmann verletzt, benötige dringend Unterstützung…!“, so dramatisch klingt die Meldung, die aus dem Funkgerät in der Hand von Einsatzleiter Gerold Gadsch dringt. Eile ist geboten, schließlich kommt die Meldung von einem Atemschutztrupp, der nach einem Lkw-Unfall den Auftrag hat, auslaufende, hochgiftige Chemikalien aufzufangen und das Leck im Tank abzudichten. Was zu dem Zwischenfall geführt hat, ist nicht bekannt, eine sofortige Rettung aus dem Gefahrenbereich ist aber dringend erforderlich. Gadsch schickt sofort einen weiteren Atemschutztrupp los, um den verletzten Kollege schnell, aber fachgerecht zu retten.“
Zum Glück handelte es sich bei diesen Meldungen nur um Übungsszenarien. Die Feuerwehreinheiten der Stadt Remagen trafen sich dieses Jahr erstmals zum neu gestalteten Stadtübungstag. Wo in den letzten Jahren noch eine große Übung gestaltet wurde, wie zuletzt der angenommene Brand auf der Insel Nonnenwerth, wurde jetzt erstmals der Ernstfall in mehreren Stationen trainiert. Neu war auch, das Einheiten eng zusammenarbeiten konnten, die sonst wenig Berührungspunkte in ihren Einsatzgebieten haben. So durften wir aus Unkelbach zusammen mit den Kameraden aus Oberwinter und Rolandswerth arbeiten.
Während in Remagen der Schwerpunkt beim Thema Gefahrgut gesetzt wurde, vertiefte unsere Übungsgruppe das Sichern und Halten in steilen Hanglagen mit Hilfe der Feuerwehrleinen, das Retten von Personen mit der Schleifkorbtrage und die Sicherstellung und Förderung von Löschwasser über lange Wegstrecken mit mehreren Pumpen.
Nach Eintreffen der Einsatzkräfte und der ersten Erkundung durch die Gruppenführer konnten binnen kürzester Zeit mehrere Trupps zum Verunfallten Fahrzeug in einer Tiefe von ca. 15 Metern vorstoßen um effektive Hilfe zu leisten. Zeitgleich wurden mehrere Leiterteile vorbereitet und gesichert um einen Transportweg für die dringend benötigte Schleifkorbtrage zu schaffen. Über diesen Weg kann die Trage einfach herabgelassen und später mit der zu rettenden Person wieder hinauf gezogen werden.
Eine weitere Gruppe kümmerte sich um die Wasserversogung. Beginnend mit der ersten Pumpe an einem der Seen wurde das Wasser über mehrere hundert Meter Schlauchleitung bis zur Pumpe an der Einsatzstelle gefördert. Von dort konnte dann auch der Brandschutz am Fahrzeug sichergestellt werden.
Nach insgesamt 2 Durchgängen, einem zum Training ohne Zeitdruck und einem unter realitätsnahen Bedingungen, unterbrochen von einem gemeinsamen Mittagessen im Gerätehaus der Einheit Remagen, war dann am Nachmittag Schluss. Zusammengefasst kann man sagen das dieses neue Konzept ein sehr effektives Training bietet und bei allen Teilnehmenden sehr gut an kam. Für das nächste Jahr wäre nur eine regere Teilnahme wünschenswert.