Funkrufname Florian Remagen 3/78-1
Baujahr 2019
Typ Hilfeleistungslöschboot
Bauwerft Neckar-Bootsbau Ebert GmbH
Besatzung 1/2 (zum Betrieb nötig)
Das Hilfeleistungslöschboot (HLB) „Rhein-Ahr“ entstammt einem Gemeinschaftsprojekt der Länder Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden Württemberg zur Sicherung der Gefahrenabwehr auf Deutschlands meistbefahrener Wasserstraße, dem Rhein. Das neue Boot ersetzt die Feuerwehrmehrzweckfähre „RPL 7“ aus dem Jahr 1962. Dem Namen entsprechend, ist der Einsatzbereich des Bootes ähnlich universell ausgelegt wie das landseitige Pendant, das Hilfeleistungslöschfahrzeug (HLF). Es dient nicht nur zur reinen Brandbekämpfung, sondern auch zur Hilfeleistung verschiedenster Art. Schiffshavarien, Lenzeinsätzen bei einem Wassereinbruch oder Schlepphilfe für manövrierunfähige Boote sind ebenfalls möglich, des Weiteren kann es auch zur Personensuche und -rettung sowie bei Gefahrguteinsätzen eingesetzt werden. Es befindet sich eine umfangreiche Ausstattung zur Brandbekämpfung an Bord. Über eine hydraulische Bugklappe ist es möglich feuerwehrtechnisches Gerät an oder von Bord zu bringen, Personen oder Güter zu transferieren oder Taucher zum Einsatz zu bringen. Ebenso steht ein Bordkran zur Verfügung, bedienbar per Funksteuerung, der binnen weniger Handgriffe durch einen aufgesetzten Wasserwerfer zum Löscharm umfunktionierbar ist. Dieser erreicht eine Förderleistung von 4000 Liter/min bei etwa 100 Meter Wurfweite. Auf dem Deckshaus fest verbaut sind zudem ein Wasserwerfer mit einer Leistung von 8000 Liter/min bei einer Wurfweite von 100 Meter (fernbedienbar per Funksteuerung) und eine Wärmebildkamera, unter anderem zur Suche von im Wasser treibenden Personen. Das gesamte Deckshaus lässt sich bei Bedarf unter Überdruck setzen, um so auch Bereiche mit gefährlicher Atmosphäre befahren zu können (Zitadellenbetrieb).
Technische Daten:
– Länge: 14,99 Meter
– Breite: 5,10 Meter
– Motoren: 2 MAN-Bootsdieselmotoren mit je 588kW (ca. 800 PS)
– Antrieb: MJP-Wasserstrahlantriebe 350DD Hybrid
– Geschwindigkeit: > 40 km/h
– Hilfsmaschine FPT (IVECO) 294 kW / 400 PS zum Antrieb von Feuerlöschkreiselpumpe und Stromerzeuger
– Nautische Ausstattung: Radar, AIS, Echolot und Rheinfunk
Feuerlöschtechik:
– Feuerlöschkreiselpumpe FPN 10/10.000 (10.000 Liter/min)
– Wasserwerfer fest verbaut auf Rettungsdeck
– Wasserwerfer montierbar auf dem Hydraulikkran
– Schaumzumischanlage
– 1000 Liter Schaummittel
Technische Ausrüstung:
– Hydraulikfaltkran MKG: Ex-geschützt; max. Ausladung: 9m bei 400 kg Traglast, max; Traglast 1.700 kg
– Stromerzeuger: 30 kVA
– hydraulischer Lichtmast
– Wärmebildkamera (FLIR M 324-L)
Beladung (Auszug):
– 3 Kombi-Schaumrohre
– 2 Hydroschilde C für Selbstschutz (Festanschluss Steuerbord u. Backbord)
– Hohlstrahl-/Mehrzweckstrahlrohre
– Schlauchmaterial
– Tauchpumpen
– Atemschutzgeräte
– Mehrgasmessgerät
– Dichtkasten für Leckagen
– Handwerkzeug
– Beleuchtungsmaterial, Stromkabel
– HACA Schiffsrettungsleiter und Teleskopleiter
– Schleifkorbtrage (mit Kran-Geschirr)
– Rettungsnetz (Jasons Cradle)
– Spineboard/Krankentrage
– Notfallrucksack
– Defibrillator