Wie ein klassischer Arbeitstag bei der Berufsfeuerwehr aussieht, konnten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Remagen am vergangen Wochenende (10.10.2020) erleben. Unter der Leitung von Jugendfeuerwehrwart Dirk Schorn, dessen Stellvertreter Yannic Moser sowie den Betreuern Thomas Monschau, Felix Gadsch und Sören Frank fand bereits zum 16. Mal der Berufsfeuerwehrtag für die Nachwuchskräfte statt. Der diesjährige BF-Tag war dennoch für alle ein besonderer. Aufgrund der immer noch anhaltenden Corona Pandemie mussten einige Sachen, die in den vorherigen Jahre zur Normalität gehörten, abgeändert und umstrukturiert werden. Zum ersten Mal durften die Jugendlichen aufgrund der Infektionsgefahr nicht, wie sonst, im Gerätehaus übernachten, sondern beendeten ihren simulierten Einsatzdienst schon nach 9 anstatt 24 Stunden. Des Weiteren standen Abstandsregeln und die Nutzung von Mund und Nasenschutz auf der Tagesordnung, diese wurden von Kindern und Betreuern vorbildlich eingehalten.
Um 10:00 Uhr ging es dann endlich los. Die Jugendfeuerwehr-Mitglieder erhielten ihren Dienstplan und wurden ihren Fahrzeugen und Funktionen zugeteilt. Auch über die schon oben genannten Hygienevorschriften und Änderungen zu den Vorjahren wurde nochmal ausführlich gesprochen und offene Fragen konnten geklärt werden. Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, übernahmen die Kinder ihre Autos und kontrollierten diese auf Funktion und Vollständigkeit. Noch vor dem Mittagessen erklang zum ersten mal der Alarmgong. Die jungen Einsatzkräfte wurden zu einem brennenden Container und einem verunfallten Auto mit zwei verletzen Personen alarmiert. Hier galt es, dass erste Mal am Tag das Erlernte der letzten Wochen umzusetzen, was ihnen auch sehr gut gelang. Der brennende Inhalt des Containers wurde gelöscht und die zwei verunfallten Autofahrer erfolgreich dem Rettungsdienst übergeben. Nach so viel Anstrengung hatten sich alle Beteiligten anschließend ein Mittagessen verdient. Doch die Ruhe hielt nicht lange an, ein Passant meldete eine Mülltone, die es galt zu löschen.
Am späten Nachmittag alarmierte die Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) Remagen die Einsatzkräfte zum umfangreichsten Einsatz des Tages. Gemeldet wurde ein brennendes Auto, welches sich in der Lagerhalle des Bauunternehmens Lüdenbach im Gewerbegebiet Remagen befand. Schon auf der Anfahrt war eine starke Verrauchung sichtbar, welche mittels Nebelmaschine simuliert wurde. Nach Eintreffen der Einsatzkräfte verschafften sich Staffelführer Sebastian Harst und Gruppenführer Kevin Schindler einen ersten Überblick über die Lage und teilten anschließend ihre Mannschaft ein. Drei Trupps unter Atemschutz (Attrappen) begannen zum einen mit der Brandbekämpfung des Autos und zum anderen mit der Personensuche in der verrauchten Lagerhalle. Kurze Zeit später kam die erleichternde Rückmeldung der sich in der Lagerhalle befindlichen Atemschutztrupps: „Feuer aus, 2 Personen gefunden!“ Die gefundenen Personen wurden im Verlaufe des Einsatzes mittels Tragetuch zur Verletzten-Sammelstelle gebracht, wo der Rettungsdienst diese in Empfang nahm und versorgte. Im Anschluss wurde die Halle noch mit dem Lüfter belüftet, so dass sich kein Rauch bzw Nebel mehr in dem Gebäude befand. Nachdem die Autos wieder aufgerüstet waren, ging es zurück zur Feuerwache. Wenig später kam es dann zum letzen Einsatz des Tages. In der Nähe des Campingplatzes meldete ein Fußgänger eine Ölspur. Nach Erkundung des Einsatzleiters wurde das vermeintliche Öl (Wasser) mit Ölbindemittel aufgenommen und anschließend fachgerecht entsorgt. Um 19:00 war der Einsatzdienst nach einer anstrengenden Schicht beendet. Der gelungene Tag wurde mit einem gemeinsamen Grillen beendet.
Abschließend kann man sagen, dass trotz der außergewöhnlichen, der aktuellen Situation geschuldeten Einschränkungen, alle Beteiligten eine Menge Spaß hatten. Ein besonderes Dankeschön galt Carsten Röhrig, der im Background die Übungseinsätze inszenierte, der Firma Lüdenbach für die Bereitstellung des Firmengeländes, Sina Faßbender, die mit ihrem Jugendrotkreuz die vermeintlichen Verletzen realitätsgetreu schminkte und allen Anderen, die im Hintergrund dazu beigetragen haben, dass auch in diesem Jahr wieder ein Berufsfeuerwehrtag statt finden konnte.
Mitglied in der Jugendfeuerwehr können alle Jugendlichen zwischen 10 und 16 Jahren werden. Interessierte melden sich bitte bei Dirk Schorn Tel. 0171/266036 oder Yannic Moser Tel. 0176/22840578